Basler Zeitung vom 01.10.2024
Der FC Basel hat bisher fast doppelt so viele Trikots wie letztes Jahr verkauft. Die Anzahl abgesetzter Saisonkarten nahm ebenfalls zu. Auch dank Xherdan Shaqiri.
Linus Schauffert
Shaqiri-Effekt. Wie oft hat man dieses Wort seit dem 16. August, dem Tag der Rückkehr Xherdan Shaqiris zum FC Basel, schon gelesen? Sicherlich oft genug. Doch unberechtigt ist das nicht. Denn es gibt ihn wirklich, diesen Shaq-Effekt. Zwar noch nicht unbedingt auf dem Feld, dort muss sich die Basler Offensive nach dem Abgang Thierno Barrys und der Rückkehr der neuen Nummer 10 noch finden. Aber neben dem Platz ist der Effekt Fakt.
Das sieht man zum einen an den Trikotverkäufen. Diese liefen auch bereits vor der Verpflichtung Shaqiris gut. Das Wagnis Flammen-Trikots spaltete zwar die FCB-Anhängerschaft, wie es eine solche Nebensächlichkeit nur selten tut. Doch aus wirtschaftlicher Sicht zahlte es sich bald schon aus. Anfang August hiess es, dass die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr um gut 10 Prozent gesteigert werden konnten. Mittlerweile spielt der FCB da in einer anderen Liga.
Rund 13’000 verkaufte Trikots
In ihrem neuen Newsletter an Saisonkartenbesitzerinnen und -besitzer sowie Vereinsmitglieder schreibt die Clubführung des FC Basel, dass bis zum letzten Samstag rund 13’000 Trikots verkauft wurden. Das sind beinahe doppelt so viele wie zum gleichen Zeitpunkt im vorangegangenen Jahr.
Doch nicht nur das. In der Geschichte des FC Basel wurden rund zweieinhalb Monate nach Verkaufsstart noch nie mehr als 13’000 Trikots verkauft. Bei einer solchen Steigerung der Verkaufszahlen von 10 Prozent mehr auf beinahe 100 Prozent mehr innert nur zwei Monaten liegt der Einfluss Shaqiris auf der Hand.
Der FCB lässt auf Anfrage mitteilen, dass sich die Nachfrage nach Trikots noch immer auf einem «überdurchschnittlichen Niveau» befindet. Eine erneute Steigerung der Verkaufszahlen ist im Zuge des Weihnachtsgeschäfts zu erwarten. Und dann ist ja auch die Fasnacht und damit wohl ein weiteres FCB-Trikot nicht mehr weit entfernt.
FCB verkauft 15’550 Saisonkarten
Das ist die eine Seite des Shaq-Effekts neben dem Platz. Zum anderen lässt sich dieser auch anhand der Saisonkarten-Verkäufe erkennen. Gegenüber der BaZ sagt der FCB: «Der Einfluss Xherdan Shaqiris ist auch bei den Saisonkarten deutlich spürbar. Genau quantifizieren lässt er sich allerdings nicht.»
Man stehe zum Schluss des Verkaufsfensters Ende August bei insgesamt 15’550 verkauften Saisonkarten. Das sind mehr als in der abgelaufenen Saison, als man Ende September bei knapp 15’000 Verkäufen stand. Der FCB sei mit den Saisonkarten-Verkäufen zufrieden. Gerade auch im Hinblick auf den sportlichen Verlauf der vergangenen Spielzeit, die man bekanntermassen auf dem achten Platz beendete.
Zudem vermeldet der FC Basel, dass die aus Gründen des administrativen Aufwands und der Ökologie angedachten Pläne einer Gebühr von 5 Franken für physische Saisonkarten nicht weiter verfolgt werden. 80 Prozent der Saisonkarten-Besitzenden hätten sich eine solche geholt. Dieses Bekenntnis zum symbolischen Wert der Karte wolle der FCB anerkennen.
Ein weiteres Verkaufsfenster für Saisonkarten gibt es voraussichtlich im Winter, wenn die Halbjahreskarten angeboten werden. Ob dieses ähnlich gut ausfällt wie das Letzte, wird in erster Linie von den sportlichen Leistungen abhängig sein.