bz Basel vom 03.02.2025
Dominik Schmid gibt sich selbstkritisch, will nichts vom Meistertitel wissen und ärgert sich nicht über die Sperre.
Wie haben Sie die Stimmung im Letzigrund erlebt?
Dominik Schmid: Bombastisch! 4000 eigene Fans in Zürich – das ist Weltklasse und das gibt es nur beim FCB. Das wollten wir ihnen natürlich mit Leistung zurückgeben, aber wir haben ehrlich gesagt schon bessere Spiele gezeigt. Wir sind diesen Klassiker wie ein Cup-Spiel angegangen, und vom Kämpferischen kann ich meiner Mannschaft nur ein ganz dickes Kompliment machen. Aber spielerisch können wir es besser.
Nach dem abgewehrten Penalty kam der FCB Ende der ersten Halbzeit aber besser ins Spiel.
Das kann man so sagen. Wenn Zürich zu Chancen kam, dann durch unsere eigenen Fehler. Damit schiessen wir uns manchmal selbst ins Bein. Aber wir haben einmal mehr einen überragenden Goalie gehabt. Zum Schluss haben wir es wegverteidigt, wir haben in den letzten Minuten umgestellt auf Fünferkette, was ich für einen guten Schachzug halte.
Tut so ein Sieg im Klassiker besonders gut?
Er tut vor allem unseren Fans gut und der Moral der Mannschaft. Und ein Sieg auswärts in Zürich – ja, der tut extrem gut.
Sieben Punkte aus drei Spielen sind ein optimaler Start in die zweiten Saisonhälfte.
Finde ich auch. Aber am Donnerstag geht es schon weiter gegen Luzern, und dann haben wir am Sonntag ein ganz schweres Spiel in Genf. Deshalb ruhen wir uns überhaupt nicht auf diesen Punkten aus. Wir werden das Spiel analysieren und auseinandernehmen und schauen, was wir besser machen können.
Nämlich?
Sicher müssen wir die einfachen Ballverluste stoppen. Es braucht mehr Bewegung im Zentrum, mehr Passgenauigkeit, und wir müssen mehr den Ball wollen – grad auch von meiner Seite aus.
Ist so ein – nennen wir ihn: dreckiger Sieg eine Ansage im Meisterrennen?
Ich will nicht vom Meistertitel reden. Solche Siege braucht es auch mal und es gibt dafür auch drei Punkte. Wie wir gewonnen haben, interessiert morgen schon keinen mehr. Und wir haben auch definitiv nicht unverdient gewonnen.
Wie sehr ärgert Sie die gelbe Karte, wegen der Sie den Match am Donnerstag gegen Luzern verpassen?
Gar nicht. Irgendwann musste die vierte Gelbe kommen.
War es nötig, sich bei der Rudelbildung einzumischen?
Im Klassiker gehören Emotionen dazu und ich habe sie reingebracht. Da kann man drüber streiten, ob das nötig war oder nicht. Mir ist es egal, den Trainer nervt es auch nicht und so bin ich dann halt in Genf wieder dabei.
Aufgezeichnet: Christoph Kieslich, Zürich