Presseschau

Basler Zeitung vom 15.04.2025

Rotblau weltweit: Thierno Barry von Villarreal weckt Interesse von Chelsea

Der Ex-Basler erzielte beim 2:1 gegen Betis Sevilla sein zehntes Saisontor. Unter anderem soll der FC Chelsea Barry auf der Wunschliste haben.

Simon Tribelhorn

Es war ein möglicherweise wegweisender Sieg im Kampf um die Champions-League-Plätze – und Thierno Barry spielte dabei eine zentrale Rolle: Mit einem 2:1-Sieg im Direktduell mit dem Tabellensechsten Betis Sevilla festigte Villarreal am Sonntag seine Position auf Platz fünf in La Liga. Nach frühem Rückstand erzielte Barry in der 26. Minute den Ausgleich zum 1:1 und leitete so die Wende in dieser Partie ein.

Weil Spanien in der Uefa-Rangliste der Verbands-Koeffizienten der Saison momentan den zweiten Rang belegt, erhält die spanische Liga mit grosser Wahrscheinlichkeit einen fünften Champions-League-Startplatz. Stand jetzt dürfen Thierno Barry und Villarreal also damit rechnen, dass die derzeitige Platzierung reicht, um sich für die Königsklasse zu qualifizieren. Sieben Runden sind noch zu spielen, wobei Villarreal eine Partie weniger als die direkte Konkurrenz bestritten hat.

Die Leistungen von Barry, mit zehn Toren in 29 Einsätzen der beste U23-Torschütze in La Liga, sind auch den Top-Clubs Europas nicht entgangen. So soll gemäss BBC der FC Chelsea ein Auge auf den 22-jährigen Franzosen geworfen haben. Der Premier-League-Club müsste dafür tief in die Tasche greifen: 40 Millionen Euro wären für den Transfer fällig, berichtete der britische Nachrichtensender Anfang April.

Barry passt zu Chelseas neuer Philosophie
Bei Chelsea passt ein Spieler mit dem Profil von Barry in die neue Philosophie des Vereins, der mittlerweile vorwiegend auf die Rekrutierung von Talenten setzt. Die Strategie der Londoner besteht jedoch nicht unbedingt darin, diesen Spielern auch langfristig zu vertrauen. Vielmehr baut der Club ein überdimensioniert grosses Kader auf, aus dem jene, die nicht sofort überzeugen, ebenso schnell wieder aussortiert werden.

Das musste auch Renato Veiga schmerzlich erfahren, der im vergangenen Sommer vom FCB zu Chelsea wechselte. In seinem ersten Halbjahr kam er nicht über die Rolle eines Ergänzungsspielers hinaus, im Winter wurde er nach Turin zu Juventus verliehen. Dort ist der Portugiese mittlerweile Stammspieler.

Interesse an Barry gibt es auch aus Italien, jedoch von einem weitaus unbekannteren Namen: Como, Dreizehnter in der Serie A, soll ihn auf der Wunschliste haben, berichtet der italienische Sportjournalist Nicolo Schira auf «X». Der Verein gehört seit 2019 zwei Milliardärsbrüdern aus Indonesien und setzt ebenfalls auf viele junge Spieler. In dieser Saison hat der Verein rund 90 Millionen Franken für Neuzugänge ausgegeben.

Ein Transfer im Sommer würde auf jeden Fall auch dem FC Basel zugutekommen. Beim FCB ist es inzwischen schon fast Standard, dass bei Spielerverkäufen eine Weiterverkaufsbeteiligung implementiert wird. Deshalb darf man davon ausgehen, dass Rotblau auch in diesem Fall eine solche besitzt. Barry verliess den FCB im letzten Sommer für rund 13 Millionen Franken.

Genauso besteht aber die Möglichkeit, dass Thierno Barry in Spanien bleibt und Villarreal nicht nach einer Saison wieder verlässt. Darauf deuten auch die Aussagen der Spieleragentur «Roof», bei der Barry unter Vertrag steht. Diese dementierte nämlich jüngst jegliche Gerüchte und sagte, dass weder die Agentur noch der Spieler in Kontakt mit anderen Vereinen stünden.

Zurück 703984372627